
Sechs faszinierende Fakten über Krokodile
Krokodile sind außerordentlich beeindruckende Tiere und urzeitliche Jäger, die seit Millionen von Jahren auf der Erde leben und uns Menschen faszinieren.
Nicht umsonst spielten Sie in der Vergangenheit in verschiedenen Kulturkreisen immer wieder eine wichtige Rolle in Religionen und mythologischen Legenden – so zum Beispiel der Krokodilgott Sobek in der ägyptischen Mythologie. Und noch heute fesseln sie unsere Aufmerksamkeit.
Hier sind sechs interessante Fakten, die mich bei der Recherche und Zusammenstellung meines Bildbandes „Nilkrokodile“ schlichtweg beeindruckt haben:
Ein einzigartiges Gebiss
Das Gebiss der Krokodile ist ein wahres Wunderwerk der Natur. Ihre kegelförmigen, spitzen Zähne sind fest in den Kieferknochen verankert und variieren in der Größe, was als „pseudoheterodontes“ Gebiss bekannt ist. Besonders interessant ist der vierte Zahn im Unterkiefer, der bei Alligatoren in eine Grube im Oberkiefer passt, während bei Krokodilen einige Zähne auch bei geschlossenem Maul sichtbar bleiben. Krokodile wechseln ihre Zähne regelmäßig, und ein vier Meter langes Exemplar kann im Laufe seines Lebens bis zu 3.000 Zähne erneuern.

Nahrung wird verschlungen, nicht gekaut
Trotz ihrer beeindruckenden Zahnreihen kauen Krokodile ihre Nahrung nicht. Stattdessen reißen sie große Stücke aus ihrer Beute und verschlingen diese im Ganzen. Ein spektakuläres Verhalten ist das gezielte Schleudern eines Fleischbrockens in die Luft, um ihn dann mit einem Happen zu verschlingen.
Opportunistische Fleischfresser
Krokodile sind opportunistische Jäger, die eine vielfältige Diät haben. Ihre Beute reicht von Fischen über kleinere Säugetiere bis hin zu großen Tieren wie Zebras und gelegentlich sogar Menschen. Als geduldige Lauerjäger warten sie stundenlang regungslos im Wasser, um ihre Beute zu überraschen und mit einem einzigen Biss tödliche Verletzungen zu verursachen.
Effiziente Verdauung
Krokodile haben einen bemerkenswert effizienten Verdauungsprozess. Sie leiten kohlendioxidreiches Blut direkt zu ihren Verdauungsorganen, was die Produktion von Magensäure erhöht und die Verdauung beschleunigt. Dank des hohen Säuregehalts im Magen können sie sogar Knochen und Hörner ihrer Beute problemlos verdauen. Außerdem speichern sie rund 60 Prozent der Energie aus ihrer Nahrung als Fett, was ihnen ermöglicht, lange Zeit ohne Nahrung auszukommen – bei ausgewachsenen Krokodilen kann dies länger als ein Jahr sein.

Rekordverdächtige Beißkraft
Krokodile besitzen die stärkste Beißkraft im Tierreich. In einer Studie von 2013 wurde die Beißkraft verschiedener Krokodilarten gemessen. Dabei erzielte das Leistenkrokodil eine beeindruckende Beißkraft von über 16.143 Newton pro Quadratzentimeter. Zum Vergleich: Ein Löwe hat eine Beißkraft von etwa 1.768 Newton pro Quadratzentimeter, während Menschen lediglich eine Beißkraft von rund 400 Newton pro Quadratzentimeter aufweisen.
Leben im Wasser und an Land
Krokodile sind sowohl im Wasser als auch an Land zuhause. Sie verbringen den Großteil ihrer Zeit im Wasser, wo sie durch ihre kräftigen Schwänze und ihre Fähigkeit, nur Augen, Nasen- und Ohrenöffnungen über die Wasseroberfläche zu halten, perfekt an das Leben als Lauerjäger angepasst sind. An Land können sie sich überraschend schnell bewegen, besonders wenn sie ihre kurzen Beine nutzen, um sich blitzartig ins Wasser zurückzuziehen oder Beute zu überraschen.

Wer jetzt Lust bekommen hat auf weitere interessante Fakten zu Krokodilen und Nilkrokodilen, dem empfehle ich gerne meinen Foto Bildband „Nilkrokodile. Fotografische Momentaufnahmen“, der in einer Deutsch-sprachigen Version und in einer Englisch-sprachigen Version vorliegt.
Gerne könnt Ihr Euch auch Fotos aus meiner Bildergalerie von Nilkrokodilen von der Kalimba Reptile Farm in der Nähe der sambischen Hauptstadt, Lusaka. anschauen.